Die zwischenmenschliche Kommunikation ist eine Grundbedingung menschlicher Ordnung, ohne die Leben und Verständigung nichts sind. Der Mensch beginnt von den ersten Tagen seines Lebens an die Regeln der Kommunikation zu erlernen, obwohl diese Regeln selbst ihm kaum jemals bewusst werden. Paul Watzlawicks Standardwerk der Kommunikationswissenschaft[1] handelt von den pragmatischen Wirkungen der Kommunikation im zwischenmenschlichen Verhalten und deren Störungen, es formuliert Denkmodelle und veranschaulicht Sachverhalte, die die Gültigkeit solcher Modelle untermauern.
- Erstes metakommunikatives Axiom:
«Man kann nicht nicht kommunizieren.» - Zweites metakommunikatives Axiom:
«Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.» - Drittes metakommunikatives Axiom:
«Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion* der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.» - Viertes metakommunikatives Axiom:
«Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax, aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche Semantik. Analoge Kommunikationen dagegen besitzen dieses semantische Potenzial, ermangeln aber die für eindeutige Kommunikationen erforderliche logische Syntax.» - Fünftes metakommunikatives Axiom:
«Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.»
* «Interpunktion», wörtlich «zwischen den Punkten», meint als Begriff Setzung von Satzzeichen und im übertragenen Sinn: «Was zwischen den Punkten steht»: Das sind jene verschiedenen Bedeutungen, die durch die Betonung in eine Aussage eingeführt werden und die leicht zu Konflikten und Missverständnissen führen. (Anm. v. H-P.F.)
[1] Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien.
Bern: Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, 13/2017; Zitate s. Seite 60, bzw. 64, 69, 78, 81.
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